Zum Jahreswechsel stehen in den meisten Unternehmen Mitarbeitergespräche auf dem Programm. Der eine oder die andere hat ungute Erfahrungen hinter sich. Mitarbeitergespräche sind deshalb häufig von gemischten Gefühlen begleitet.
Wie gelingt der Wandel weg von einer lästigen Pflichtveranstaltung hin zu einer sinnvollen Begegnung und echtem Dialog?
Die Arbeitswelt verändert sich. Wir reden und diskutieren über New Work, Change, Wertewandel und Selbstverwirklichung. Auch die Erwartungen an Mitarbeitergespräche haben sich unter diesem Einfluss gewandelt.
Früher nutzten Vorgesetzte Mitarbeitergespräche als Gelegenheit, strikte Vorgaben für Entwicklungspfade zu machen.
Heute geht es viel mehr darum, individuelle Entwicklungsmöglichkeiten auszuloten sowie dem Mitarbeitenden eine Anregung zu geben, über sich, die Arbeit und die Stellung im Unternehmen nachzudenken.
„Richtig durchgeführt, ist ein Mitarbeitergespräch eine der besten Gelegenheiten, um Leistungsträger zu ermutigen und zu unterstützen und Mitarbeiter der mittleren und unteren Ebene konstruktiv zu verbessern.“ sagt Kathryn Minshew (geb. 1985). Sie ist amerikanische Unternehmerin, CEO und Mitbegründerin von The Muse, einer Plattform zur Karriereentwicklung.
Damit formuliert Kathryn Minshew eine Philosophie oder Marschroute. In diesem Sinne:
Sind Mitarbeitergespräche ein zentrales Führungs- und Personalentwicklungsinstrument.
Sie fördern den Informationsaustausch.
Und sie bieten die Gelegenheit, die Beziehung zwischen dem Mitarbeitenden und der Führungskraft zu gestalten.
Was kannst du als Führungskraft für eine gute und konstruktives Mitarbeitergespräch tun? Wir haben sieben einfache und pragmatische Tipps für dich zusammengestellt:
Mitarbeitergespräche gibt es in vielen Varianten, mit je eigenen Aufgaben und Zielen. Sie können eine Gelegenheit für Ermutigung sein, jedoch auch für Kritik. In jedem Fall sind die Gesprächsinhalte persönlicher Natur.
Mit Rücksicht darauf sollte das Treffen an einem angenehmen, ruhigen, neutralen Ort ohne Durchgangsverkehr sein. Falls das Gespräch mangels Alternativen in deinem Büro stattfinden muss, ist die Sitzecke günstiger als der Schreibtisch. Bereits mit einem günstigen räumlichen Setting setzt du ein positives Signal.
Wenn das Mitarbeitergespräch zu einer offenen, persönlichen und vertrauensvollen Begegnung werden soll, braucht es einen Moment zum Aufwärmen. Die wenigsten Menschen präsentieren das, was sie im Innersten bewegt, direkt nach der Begrüßung.
Die Zeit für das Gespräch sollte deshalb nicht zu knapp bemessen sein. Ein direkter Anschlusstermin wirkt sich ebenfalls ungünstig aus: Du läufst Gefahr, mit den Augen auf dem Uhrzeiger und mit dem Kopf bereits im nächsten Meeting zu sein.
Bereite dich am besten auf das Mitarbeitergespräch vor: Um welche Art von Gespräch geht es - Feedback? Zielvereinbarung? Entwicklung? Jahresgespräch? Worin liegt das Ziel? Welche Themen sollen angesprochen werden? Sind Unterlagen notwendig?
Stelle dich zudem auf deinen Mitarbeitenden ein: Auf welchem Weg hat er die Einladung bekommen? Weiß er, was ihn erwartet? Was für ein Typ ist er: Wie sprichst du ihn am besten an? Wie steht ihr beide zueinander? Rechnest du mit Einwänden oder Widerstand?
Begrüße deinen Mitarbeiter oder deine Mitarbeiterin freundlich, bedanke dich für das Kommen und zeige so deine Offenheit für eine Begegnung an. Für den einleitenden Small Talk bieten sich offene Fragen an, wie "Wie geht es Ihnen?" oder "Sie waren im Urlaub doch in XY. Wie hat es Ihnen gefallen?"
Ermögliche deinem Mitarbeiter oder deiner Mitarbeiterin, ihre Sicht auf die Dinge zu äußern. Höre ihm oder ihr ohne Unterbrechung zu und mach dir Notizen. Einzige Ausnahme: Verständnisfragen.
Fehlverhalten oder Minderleistung müssen irgendwo angesprochen werden. Mitarbeitergespräche sind der Ort dazu, natürlich. Nutze zudem die Chance, etwas Positives zu sagen und deinen Mitarbeitenden zu motivieren.
Mitarbeitergespräche sind eine Möglichkeit, eng an den Mitarbeitenden dranzubleiben. Persönliche Grenzen, Missverständnisse, Irritationen oder Dissonanzen lassen sich mit ihrer Hilfe frühzeitig erkennen, bevor sie zum Problem werden. Deshalb lohnt es sich, sich mit der Vorbereitung sowie mit Gesprächs- und Fragetechniken zu beschäftigen - auch im virtuellen Raum.
Weitere Informationen zu unserem E-Learning-Kurs: Gespräche mit Mitarbeitenden konstruktiv und nachhaltig führen, gibt es auf unserer Webseite.
Personalverantwortlichen richten wir sehr gerne einen Testzugang ein!