E-Learning ist in der Breite angekommen
Die Zukunft heißt Blended Learning
Präsenz wird schrittweise durch E-Learning ersetzt
Das WBT ist tot! Es lebe das WBT
E-Learning hört nicht bei Brandschutz und Compliance auf
E-Learning wird C-Learning, wird M- Learning, wird X Learning
Wir brauchen E-Learning Content für unser LMS
Die betriebliche Weiterbildung wird digital transformiert
Selbstgesteuertes Lernen wird Standard
Analog ist immer noch heiß begehrt, Bananen auch
Auch in der Glaskugel leuchtet E-Learning hell
Die Learntec ist für uns als E-Learning Anbieter immer eine tolle Möglichkeit, mit vielen Personalern und HR-Profis ins Gespräch zu kommen. Diese Gespräche sind für uns wichtige Leitplanken für die Programmplanung. Aber auch darüber hinaus ist der enge Austausch mit Fachleuten aus der Personal- und Führungskräfteentwicklung wichtig. Dieses Jahr haben wir an unserem Stand über 300 Gespräche geführt! Die wichtigsten Tendenzen und Erfahrungen, die wir dabei gemacht haben, stellen wir hier vor.
E-Learning gibt es ja nun wirklich schon lange. Und trotzdem war die Learntec 2018 die erste Learntec, bei der die Frage, „E-Learning ja oder nein“ kein einziges Mal gestellt wurde. Zwar äußern seit Jahren viele Personalentwickler, dass sie „gerade mit E-Learning anfangen“ und auch dieses Jahr haben wir das oft gehört. Der Unterschied zu den Vorjahren: Es geht jetzt um das ganz konkrete Anfangen. Das heißt, die Testphase ist vorbei, jetzt wird in die Breite ausgerollt. Und es gibt natürlich inzwischen sehr viele Personaler, für die E-Learning seit Jahren fester Bestandteil der Personalentwicklung ist. Sie interessieren sich für neue E-Learningkurse und Technologien, mit denen sie die bestehenden Angebote erweitern können.
Auch das mag für Berater und Theoretiker ein alter Hut sein. Weil Personalentwickler es aber mit Menschen und Organisationen zu tun haben und damit mit Strukturen und auch mit einer enormen Verantwortung den Mitarbeitern gegenüber, wird dort nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Anders herum: wenn irgendwo ein neuer Trend ausgerufen wird, sind die Personaler zwar immer hellhörig, aber sie wissen sehr wohl, dass sie ihren Mitarbeitern nicht allzuviele Schlenker zumuten können. Denn die Mitarbeiter sind im Job schon genug gefordert und müssen von der PE nicht zusätzlich gefordert, sondern gefördert werden. Mit Lern- und Weiterbildungsangeboten, die passen und die wirken. „Blended Learning“ steht deshalb zwar schon lange auf der Agenda. Aber erst jetzt wird Blended Learning Realität. Die Technologien für den Bereich "Blended" sind inzwischen entwickelt - und auch für die meisten Mitarbeiter ist der Umgang mit den "neuen" Medien inzwischen selbstverständlich. Heute geht es denn auch im Blended Learning nicht mehr darum, dass die Mitarbeiter vor dem Präsenztraining ein E-Learning zugewiesen bekommen. "Blended Learning" heißt jetzt, dass Selbstlernphasen und das Lernen mithilfe von E-Learnings eng mit Präsenz und anderen synchronen Formaten aufeinander abgestimmt werden.
In großen Unternehmen und Konzernen werden Präsenzseminare systematisch zurückgefahren. Es waren gleich mehrere Personalentwickler, die mich darauf hingewiesen haben, dass es dabei nicht um Sparmaßnahmen gehe. Ziel der Reduzierung der Präsenz sei es vielmehr, die Qualität der betrieblichen Weiterbildung zu erhöhen. Deshalb wird das Thema „Wissensaufbau“ konsequent über E-Learnings abgedeckt. Dadurch werden die Präsenzzeiten frei für Übungen und Reflexionen. Das bedeutet wiederum für Trainer, dass sich die Arbeitsfelder verschieben werden. Ganz nach Lehrbuch werden sie nicht mehr Wissen vermitteln müssen. Ihre Aufgabe wird es vielmehr sein, den Lernenden als Coach, als Lernorganisator und als Community-Manager zur Verfügung zu stehen. Und natürlich gibt es auch die Personalentwickler, die E-Learnings nutzen, um zu sparen. Und zwar Zeit und Geld. Ein Satz, der in diesem Zusammenhang gefallen ist: „ich kann meine Mitarbeiter doch nicht zwei Tage wegschicken“.
Die drei letzten E-Learningkataloge. Der Rest war schon am zweiten Tag vergriffen. Punktabzug für den Marketingmann :-)
Ob mans WBT nennt oder E-Learning oder digital learning ist ganz egal. Sicher ist, dass das Format der alten WBTs, also Sprechblasen mit Bild und ein paar Texteinblendungen Gott sei Dank nicht mehr salonfähig ist. Dieses Format hat zwar das Verdienst, den ersten Schritt über analoge Lernmedien hinaus gemacht zu haben. Aber es ist eben auch verantwortlich dafür, dass das Thema „E-Learning“ bei den Mitarbeitern so lange und so nachhaltig „verbrannt“ war. Seit die neuen Bandbreiten einigermaßen flächendeckend vorhanden sind, sieht die Sache anders aus. Jetzt können auch Videodateien problemlos ausgespielt werden, „Videolearning“ ist damit möglich. Und videobasierte Schulungsmedien sind erwiesenermaßen sehr lernförderlich. Was mich direkt zum nächsten Punkt führt.
Ebenfalls Standard ist es jetzt offensichtlich, E-Learnings für alle schulungsrelevanten Themen in Betracht zu ziehen. War bis vor einigen Jahren die Skepsis groß, wenn wir unsere E-Learnings für die Kompetenzfelder Führung, Kommunikation und Soft Skills ins Gespräch gebracht hatten, so ist es heute eine Selbstverständlichkeit, auch diese Themen mit (Standard) E-Learnings zu schulen.
Beim Gang durch die Hallen und in den Foren auf der Learntec gabs, wie jedes Jahr, zahlreiche Versuche, das E-Learning zu erweitern um „es endlich richtig zu definieren“. Also „C-Learning“ statt „E-Learning“ und so weiter. Das bleiben aber Wortspielchen. Ob einem der Begriff E-Learning gefällt oder nicht – er steht dafür, Lerninhalte in digitaler Form auszuliefern und zu nutzen. Das „Learning“ findet dabei, solange wir Menschen sind, zwischen den Ohren statt, also analog. Oder biochemisch. Oder wie immer man das definieren will. Damit bildet E-Learning nicht mehr und nicht weniger als den begrifflichen Gegensatz zum Präsenzseminar. Bringt man beides sinnvoll zusammen, hat man, siehe oben, Blended Learning.
Die Frage „haben Sie ein LMS“ haben dieses Jahr fast alle unsere Gesprächspartner bejaht. Viele Personalentwickler haben jetzt die Möglichkeiten kennen gelernt, die ihnen ihr Lernmanagementsystem bietet. Und sind jetzt auf der Suche nach Content. Anders also als in den Diskussionen der Berater und Theoretiker ist das LMS weder ein Dinosaurier noch tot sondern „das“ LMS ist quicklebendig. LMS steht dabei für die Möglichkeit, eine Lernumgebung für die Ausspielung von E-Learnings zu bieten. Genauso ist es heute selbstverständlich, in den Lernmanagementsystemen auch Lerngruppen (Communities) abzubilden. Natürlich unterscheiden sich die LMS von Anbieter zu Anbieter erheblich und damit die Funktionalitäten. Aber es geht heute eben nicht mehr um das „Ob“ sondern nur noch um das „Wie“.
Speziell die größeren Unternehmen sind mitten drin, ihr Schulungsprogramm in Gänze digital zu transformieren. Das bedeutet, dass die Schulungsinhalte völlig unabhängig von der Methode und den Medien betrachtet werden. Auf dieser Grundlage werden dann neue Curricula beziehungsweise Lernpfade gebildet, bei denen Präsenz, Online, synchron und asynchron so eingesetzt werden, dass der bestmögliche Lerneffekt erzielt wird. Es ist die glückliche Stunde der Didaktiker. Denn seit der Umgang mit E-Learningtechnologien selbstverständlich ist, geht es nicht mehr um die Technik um der Technik willen. Es geht, endlich, wieder allein um das Ziel, das die Mitarbeiter erreichen sollen. Erst wenn das geklärt ist, kommen die Methoden und die Formate ins Spiel. Eine Entwicklung, die uns besonders freut, weil sie 1:1 unserer "Denke" entspricht.
Mit dem steigenden Anteil von E-Learnings steigt die Möglichkeit des selbstgesteuerten Lernens. Und viele Unternehmen nutzen das. Interessant in diesem Jahr war, dass auch die ersten Personalentwickler ihren Mitarbeitern gezielt das selbstorganisierte Lernen ermöglichen. Das bedeutet, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern vor allem Lernressourcen zur Verfügung stellen oder auch nur die Zugänge zu Lernressourcen. Der Anteil derer, die sich aktiv an der Gestaltung der Lernprozesse beteiligen, überwiegt allerdings deutlich. Selbstorganisiertes Lernen befindet sich damit noch auf der Stufe eines „Trends“ nicht auf der Stufe eines Faktums.
Zum Schluss noch ein Lob aufs Analoge: Wir hatten als „Messemitbringsel“ für unsere Messegäste schwarz-pinke Notizbücher dabei. 500 Exemplare waren weg wie nichts.
Weil auch das gedruckte Programm mit allen lieferbaren E-Learnings der Pink University schon zur Mitte des zweiten Messetages restlos vergriffen war, hatte unser Marketingmann zurecht ein paar schlaflose Nächte. Aber wir haben ihm verziehen, weil er wieder einen tollen Stand auf die Beine gestellt hat. Vielleicht hing der reißende Absatz der Prospekte ja auch damit zusammen, dass generell alles sehr begehrt war, was nicht angeschraubt war. Wie zum Beispiel die Banane, die uns das Cateringunternehmen der Messe spendiert hat. In einer Art Hechtsprung hat sich eine Messbesucherin in einem vermeintlich unbeobachteten Augenblick auf unseren Stand geschmissen, die Banane eingesackt und ist dann wie der geölte Blitz Richtung Ausgang verschwunden. Wenn der gröbste Hunger gestillt ist, empfehlen wir unser E-Learning „Business Etikette“ von Elisabeth Bonneau :-).
Wie auch immer man in die Zukunft blickt. Für die E-Learningbranche schauts gut aus.
Kaum jemand kennt den E-Learning Markt besser als die Checkpoint eLearning-Chefin Thea Payome. Befeuert vom Ansturm auf die Learntec (30% Besucherwachstum!) outete sie sich als Guru und prophezeite der Branche eine goldene Zukunft und ganz konkret für die nächsten fünf Jahre allerbeste Aussichten. Dass sich ihre Wandlung von der Chefredakteurin zum Guru (Gura?) an unserem Messestand vollzogen hat, freut uns besonders! Und noch mehr freuen wir uns, wenn sie recht hat! Den Stand für 2019 haben wir auf jeden Fall schon gebucht …
P.S.: Sollten Sie zu denen gehören, die bei uns vor leeren Prospektständern standen - hier gibts unseren E-Learningkatalog digital.