Mit E⁠-⁠Learning Soft Skills entwickeln und trainieren - wieso und wie?

 Durch Automatisierung und Digitalisierung übernehmen Maschinen und Roboter zunehmend Arbeiten, die Hard Skills erfordern, d.h. (technisches) Fachwissen
12.11.2020
Simon Hauzenberger
Selbstkompetenz
Inhalt

Im Zuge der Automatisierung und Digitalisierung übernehmen Maschinen und Roboter zunehmend Arbeiten, die Hard Skills erfordern, d.h. (technisches) Fachwissen. Umso wichtiger werden in Zukunft Soft Skills, d.h. überfachliche, soziale und persönliche Kompetenzen wie z.B. die Fähigkeit, gut mit anderen Menschen zu kommunizieren und im Team zusammenzuarbeiten. Um wettbewerbsfähig und zukunftsfähig zu bleiben, sind Unternehmen gut aufgestellt, wenn sie mit E⁠-⁠Learning Soft Skills Training für ihre Mitarbeitenden anbieten. In diesem Beitrag geben wir Hinweise, wie Mitarbeiter:innen Kompetenzen wie Kommunikation und Kreativität mit E⁠-⁠Learning weiterentwickeln können.

Fit für die Zukunft durch Soft Skills Training

Verständlicherweise haben viele Arbeitnehmer:innen Angst, dass in nicht allzu ferner Zukunft Maschinen, Roboter und Künstliche Intelligenz ihre Arbeit übernehmen könnten. Durch stetige Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz kann Technologie bereits jetzt viele Aufgaben erledigen, die früher von Menschen ausgeführt wurden - vom Kundenservice bis zur Logistik. Tatsächlich könnten nach Untersuchungen des McKinsey Global Institute bis 2055 bis zur Hälfte der gegenwärtigen Tätigkeiten automatisiert werden.

Das klingt erstmal alarmierend. Das Bestücken von Regalen, die Erstellung von Websites oder die Diagnose von Krankheiten sind zwar Fähigkeiten, die KI in Zukunft ausführen könnte. Es gibt jedoch bestimmte Kompetenzen, die Maschinen nicht "nachmachen" können - Soft Skills. Deswegen sollten Personalentwickler:innen und HR-Manager:innen den Mitarbeitenden mit E⁠-⁠Learning Soft Skills vermitteln, um sie fit für die Zukunft zu machen.

"Our scenarios suggest that half of today’s work activities could be automated by 2055, but this could happen up to 20 years earlier or later depending on various factors, in addition to other economic conditions."

(Quelle: https://www.mckinsey.com/featured-insights/digital-disruption/harnessing-automation-for-a⁠-⁠future-that-works)

(Quelle: https://public.tableau.com/profile/mckinsey.analytics#!/vizhome/InternationalAutomation/WhereMachinesCanReplaceHumans)

Was sind Soft Skills? Beispiele

Hard Skills betreffen die Fachkompetenzen, die man braucht, um eine bestimmte Aufgabe zu erledigen. Dahingegen beschreiben Soft Skills die Art und Weise, wie man diese Aufgaben erledigt. Wie passen wir uns an, wie arbeiten wir zusammen, lösen Probleme und treffen Entscheidungen?

Zu den Hard Skills gehören Fachwissen und technische Fähigkeiten, wie z.B. Softwareentwicklung, Steuerbuchhaltung oder patentrechtliche Expertise oder auch Sprachen. Sie sind einfacher zu definieren und nachzuweisen als Soft Skills. Üblicherweise führt man Hard Skills im Lebenslauf auf, da man sie durch formelle Aus- und Weiterbildung in der Schule und Hochschule erwirbt.

Bei den Soft Skills geht es eher um Verhalten und Denkweisen, persönliche Eigenschaften und kognitive Fähigkeiten. Sie sind in der Regel schwer nachzuweisen, helfen uns aber, in vielen Positionen und Branchen erfolgreich zu sein. Soft Skills sind Bereiche, in denen Menschen besser sind und die sie von Maschinen unterscheiden.

Anfang 2020 machte LinkedIn die folgenden 10 weltweit gefragtesten Hard Skills und die 5 gefragtesten Soft Skills aus:

(Quelle: https://business.linkedin.com/talent-solutions/blog/trends-and-research/2020/most-in-demand-hard-and-soft-skills)

Wahrscheinlich kennt jeder von uns Kolleg:innen mit "Entwicklungspotenzial" in Sachen Soft Skills. Diese Mitarbeitenden haben zwar die nötigen Hard Skills, um ihre Aufgaben sehr gut zu erledigen. Vielleicht kommen sie aber immer zu spät zur Arbeit, können Anweisungen nicht gut befolgen oder haben Schwierigkeiten, mit ihren Kolleg:innen zu kommunizieren.

Bislang ging eine Führungskraft gegebenenfalls davon aus, dass man mit diesen Mitarbeiter:innen schlecht zusammenarbeiten kann. Die Folge waren Entlassungen und gegebenenfalls der Verlust von Fachkompetenz. Mittlerweile wissen Führungskräfte es besser. Es geht nicht darum, Hard Skills gegen Soft Skills zu tauschen. Soft Skills sind nicht nur Teil der Persönlichkeit, sie unterscheiden Menschen von Maschinen, Robotern und KI unterscheidet. Auch die folgenden gefragten Soft Skills kann man mit E⁠-⁠Learning entwickeln und trainieren.

1. Kreativität

Einige Menschen sind von Natur aus kreativ, aber viele von uns müssen Ideen von anderen reflektieren lassen, um kreative Kräfte freizusetzen. Regelmäßige Brainstorming-Sessions mit einzelnen Kolleg:innen oder mit dem ganzen Team dienen dazu, mit kreativeren Ideen aufzuwarten und über den Tellerrand hinauszuschauen. Wenn Sie bei Ihren Mitarbeitenden Kreativität fördern wollen, bildet das E⁠-⁠Learning "Kreativitätstechniken" eine gute Grundlage dafür.

2. Überzeugungskraft

"Die andere Seite" vertreten oder Gegenargumente einbringen belebt die Diskussion. Argumentieren und überzeugen ist viel einfacher, wenn man sich im Voraus die Zeit nimmt, die eigene Position zu überdenken. Indem man alle Blickwinkel eines Themas untersucht und sich vorbereitet, kann man erfolgreicher Nutzen argumentieren und Einwände entkräften.

3. Teamfähigkeit

Die Zusammenarbeit leidet, wenn Rollen und Ziele nicht klar definiert sind. Bei jedem Teamprojekt sollte von vornherein klar sein, was Erfolg bedeutet und wer was tut. Allein durch diese Erkenntnis können alle produktiver zusammenarbeiten. Ein Team besteht aus Menschen mit sehr unterschiedlichen Charakteren. Sie nehmen in einem Team besondere Rollen ein. Das E⁠-⁠Learning "Teamrollen kennenlernen und produktiv machen" greift dieses Thema auf.

Indem man kleine Gruppen von Menschen regelmäßig (virtuell) zusammenbringt, trägt man auch zu einer besseren Zusammenarbeit bei. Mit den E⁠-⁠Trainings "Motivation und Vertrauen schaffen" und "Kommunikation" in virtuellen Teams können Sie Ihre Mitarbeitenden effizient weiterbilden.

Um von den Ideen des Teams zu profitieren, muss jedes Mitglied den anderen zuhören. Aktiv zuhören, das Verständnis überprüfen und sicherstellen, dass jeder gehört wird, sorgt dafür, dass die Gruppe tatsächlich zusammenarbeitet, anstatt umeinander herum zu arbeiten. Mit dem E⁠-⁠Learning "Aktiv Zuhören" lernen Kolleg:innen, wie sie sowohl die Beziehung zwischen den Gesprächspartnern als auch die Koordination im Team verbessern.

4. Anpassungsfähigkeit

Agilität, also die Fähigkeit, sich an veränderte Umstände anzupassen, beginnt mit einem agilen Mindset. Mit E⁠-⁠Learning-Content zu agilen Skills können Sie eine sehr gute Grundlage dafür schaffen, dass Mitarbeiter:innen mit agilen Arbeitsweisen und neuen Projektformen experimentieren können.

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5. Emotionale Intelligenz

Empathie ist im Wesentlichen perspektivisch. Fragt man regelmäßig andere nach ihrer Meinung und hört man sich ihre Antworten genau an, steigert man nicht nur die emotionale Intelligenz. Regelmäßiges Feedback unter Kolleg:innen hilft zu verstehen, wie man auf andere Menschen wirkt. Selbsterkenntnis ist eine Schlüsselkomponente der emotionalen Intelligenz.

Kann man mit E⁠-⁠Learning Soft Skills entwickeln?

Wie Hard Skills können Ihre Mitarbeiter:innen auch Soft Skills trainieren. Um eine Fähigkeit wie Zusammenarbeit im Team zu trainieren, ist ein etwas anderer Ansatz nötig als etwa bei fachlichen Inhalten. Man kann mit E⁠-⁠Learning Soft Skills sehr gut trainieren.

Zunächst muss man sich bewusst sein, dass nicht alle von Natur aus geborene "Kommunikatoren" oder kreative Köpfe sind, manche aber schon. Schon kreative Mitarbeiter:innen haben ihre Kreativität im Laufe ihres Lebens entwickelt, vielleicht mit Hilfe von Familienmitglieder oder in der Schule. Die erfolgreichsten Mitarbeiter haben ihre Ausdauer im Laufe ihrer Karriere trainiert. Gute Kommunikatoren haben in vielen Situationen gelernt, wie man effektiv kommuniziert. Mitarbeiter*innen mit unterschiedlichen Kenntnissen und Lernbedarfen lassen sich mit E⁠-⁠Learning optimal abholen.

Sie können mit E⁠-⁠Learning Soft Skills im Rahmen eines Weiterbildungsprogramms vermitteln. Hier sind einige Hinweise, wie Sie mit E⁠-⁠Learning Soft Skills entwickeln können.

1. Gelegenheiten zum Üben bieten

Man kann nicht einfach ein Präsenztraining über Kommunikation oder Kreativität anbieten und dann ein voll kreatives, kommunikatives Team erwarten. Die Entwicklung von Soft Skills ist wie Muskeltraining. Ein Team muss Soft Skills trainieren, um sie zu stärken. Geben Sie den Mitarbeitenden die Möglichkeit, während der Arbeit zu üben. Gestehen Sie ihnen zu, dass sie während dieser Übungszeit auch Fehler machen dürfen.

Experiment, experiment, experiment. It's far easier to be adaptable when a project fails or pivots dramatically if you have other ideas ready to go. For every major project, think of a few alternative ways it could be accomplished, and, when feasible, test them out as small experiments. Getting in the habit of testing alternative ideas also ensures you're constantly learning and refining your approach to your work.

(Quelle: https://www.inc.com/emma-brudner/the-top-5⁠-⁠soft-skills-of-2020-how-to-develop-them.html)

2. Mit gutem Beispiel vorangehen

Soft Skills sind Fähigkeiten im Umgang mit Menschen. Kommunikation, Umgangsformen, Zuhören, Überzeugungskraft und Pünktlichkeit verhelfen der Arbeit im Team zum Erfolg. Da auch diese Eigenschaften vermittelbar sind, ist es wichtig, bei der Entwicklung von Soft Skills mit gutem Beispiel voranzugehen. Tatsächlich haben einige Ihrer sozial kompetenten Mitarbeiter:innen wahrscheinlich durch Vorbilder zu Hause oder von ehemaligen Lehrer:innen und Kolleg:innen gelernt. Das funktioniert auch in der Arbeitswelt durch E⁠-⁠Learning.

Laut Gallup fungieren Führungskräfte in Top-Unternehmen heutzutage auch als Lernbegleiter. Sie sind als Vorgesetzte eng in die Entwicklung ihres Teams eingebunden. Das heißt, sie können Mitarbeiter individuell ansprechen, Soft Skills aufzeigen und persönliches Feedback geben.

Their managers are highly involved in the development of individuals — they act as coaches, not bosses. The manager is the vessel that makes culture change and engagement a reality. Managers are closer than HR or leadership to employees' daily realities, so they're more likely to understand how to develop employees and engage them."

(Quelle: https://www.gallup.com/workplace/269405/high-performance-workplaces-differently.aspx)

Mitarbeiter:innen nehmen Feedback zu ihren Soft Skills eher von ihrem unmittelbaren Vorgesetzten an als von jemand anderem. Wenn jemand aus der Personalabteilung Kritik an der Kommunikationsfähigkeit äußert, könnte dies als Beleidigung empfunden werden. Als Lernbegleiter und Vorbilder können Führungskräfte jedoch mit Hilfe von E⁠-⁠Learnings Soft Skills vermitteln, die sie bei ihren Mitarbeiter*innen entwickeln wollen.

3. Soft Skills in Ihre Trainings integrieren

Vorträge über die Bedeutung von Soft Skills sind wahrscheinlich nicht sehr effektiv. Niemand lässt sich gerne wie in der Schule belehren, wie er oder sie Konfliktlösung betreiben soll. Dennoch müssen Mitarbeiter:innen erkennen, dass Soft Skills Kompetenzen sind, die sie brauchen und entwickeln können.

Aus diesem Grund ist es wichtig, Soft Skills in das Weiterbildungspaket eines Unternehmens zu integrieren, etwa in Form von E⁠-⁠Learning. Diese Art von Lerninhalten ist als hochwertiger Standard-Content erhältlich. E⁠-⁠Learning-Kurse zu Soft Skills können besonders hilfreich sein, weil Theorie und Praxis verbunden werden. Sie verstetigen die Erfahrungen, die Mitarbeiter*innen am Arbeitsplatz machen, mit Lerninhalten über diese Fähigkeiten. Wenn jemand am Arbeitsplatz etwas über Zeitmanagement lernt, kann er den Inhalt zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal überprüfen und den Lerneffekt erhöhen. Umgekehrt können die Mitarbeitenden im Bedarfsmoment konkrete Kompetenzen individuell sowie zeit- und ortsunabhängig trainieren und anschließend direkt in der Praxis umsetzen. Sie können sich ein Thema direkt auf die Bildschirme holen, zu Hause, im Büro oder unterwegs. Digitale Lerninhalte können sowohl auf dem Desktop als auch auf mobilen Geräten genutzt werden. Sie können außerdem den Trainingsbedarf decken, wenn er entsteht, zum Beispiel wenn Mitarbeiter:innen Online Verhandlungen führen müssen.

Soft Skills bringen sowohl die Mitarbeitenden als das Unternehmen weiter

Gegenwärtig verändert sich die Technologie rasant. Stephane Kasriel, CEO von Upwork und Mitglied des Rates des Weltwirtschaftsforums, beziffert die Halbwertszeit einer erlernten Fachkompetenz auf etwa 5 Jahre. Demzufolge wird in 5 Jahren die aktuelle fachliche Qualifikation der Belegschaft etwa halb so viel wert sein wie heute. Das bedeutet, dass ein Team mehr oder weniger kontinuierlich Upskilling oder Reskilling betreiben muss, um mit der Technologie Schritt zu halten.

Soft Skills sind hingegen dauerhaft und langlebig. Sobald Mitarbeiter*innen eine Fähigkeit wie Anpassungsfähigkeit entwickelt haben, sind sie anpassungsfähiger. Nachdem sie Kreativitätstechniken geübt haben, sind sie kreativer. Dies kommt ihnen in ihrem persönlichen Werdegang zugute. Es nutzt aber auch den Unternehmen, die sich durch ständig neue Technologien verändert haben und weiter verändern werden.

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Quellen:

https://www.mckinsey.com/featured-insights/digital-disruption/harnessing-automation-for-a⁠-⁠future-that-works

https://business.linkedin.com/talent-solutions/blog/

https://www.inc.com/

https://www.gallup.com/workplace/269405/high-performance-workplaces-differently.aspx

https://hrdailyadvisor.blr.com/https://unternehmen.handelsblatt.com/

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